Im Frühjahr 2020 schmolzen Aktienvermögen wie Eis in der Sonne. Die Corona-Krise hat viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Erst milliardenschwere Hilfsprogramme stoppten die Talfahrt und sorgten für eine fulminante Kurserholung. Experten warnen nun, dass diese kreditfinanzierte Kursrallye ein idealer Nährboden für die nächste Krise ist.

Diese 3 Dinge sollten Anleger beachten, um Ihr Vermögen in der nächsten Krise besser zu schützen:
  • Ein breit angelegtes Portfolio kann Risiken minimieren.
  • Kennen Sie Ihre Schmerzgrenzen.
  • Kaufen, wenn andere verkaufen.

Warum sind Krisen für Anleger gefährlich?

Investitionen in Finanzprodukte jeglicher Art sind mit Risiken verbunden. Täglich schwanken die Kurse von Aktien, Anleihen und Fonds an den Börsen. Die meisten Anleger haben gelernt, mit den kleinen Schwankungen umzugehen. Gefährlich wird es erst in der Krise, wenn die Verluste größer werden und einen empfindlichen Teil des Vermögens innerhalb kürzester Zeit vernichten.

Börsenturbulenzen gibt es so lange wie die Börse selbst. Der wohl spektakulärste Crash ereignete sich am 25. Oktober 1929, der als Schwarzer Freitag bekannt wurde. Im Zuge der folgenden Wirtschaftskrise verloren amerikanischen Aktien fast 90 Prozent ihres Wertes. Seit der Jahrtausendwende erlebten Anleger bereits drei solcher Jahrhundertkrisen. Obwohl jeder Crash anders ist, haben sie doch alle eins gemeinsam: Plötzlich und unvermittelt fallen die Kurse rasant.

Anleger geraten dann regelmäßig in Panik. Sie versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Ganz unbegründet ist dieses Verhalten nicht:

Verluste in Höhe von 50 % bedeuten, dass sich die Kurse erst verdoppeln müssen, bis der alte Wert erreicht ist.

Werden die Verluste noch höher, kann es mitunter Jahrzehnte dauern, bis diese aufgeholt werden. Anlageziele, wie der Kauf einer Immobilie oder der Ruhestand, rücken in weite Ferne. Es ist wichtig, Verluste frühzeitig zu begrenzen. Nur wie?

Ein breit angelegtes Portfolio kann Risiken minimieren.

Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. – Mark Twain

Krisen treffsicher vorherzusagen gelingt niemandem. „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“, formulierte es Mark Twain passend. Erfahrene Anleger versuchen daher erst gar nicht, den Markt zu timen. Wichtiger ist, das Portfolio vor dem nächsten Sturm an der Börse wetterfest zu machen. Und das geht am besten mit einer breiten Streuung der Risiken.

Diversifikation nennt man die Technik, die darauf abzielt, das Risiko zu reduzieren. Dabei werden Investitionen auf verschiedene Finanzinstrumente, Branchen und andere Kategorien aufgeteilt. Wichtig ist, dass die Anlagen möglichst unterschiedlich auf verschiedene Marktereignisse reagieren. Neben Aktien können zum Beispiel Anleihen oder Rohstoffe dem Portfolio beigefügt werden. Im besten Fall kommen Bestandteile ins Portfolio, die in der nächsten Krise an Wert gewinnen und die Verluste von anderen Anlagen ausgleichen.

Die Diversifikation des Portfolios bietet keine Garantie gegen Verluste. Jedoch ist sie die wichtigste Komponente, um langfristig seine finanziellen Ziele zu erreichen und gleichzeitig das Risiko zu senken.

Schmerzgrenzen kennen!

Verluste aktivieren das Schmerzzentrum des menschlichen Gehirns. Werden die Verluste zu groß, schüttet die Nebennierenrinde Cortisol aus, der Mensch gerät in Panik. Diese Panik lässt uns schlecht denken. Das endet oft in einem unüberlegten Verkauf von Anlageprodukten. Nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Doch Anleger berauben sich der Chance, von anschließenden Kurserholungen zu profitieren.

Ein solider Finanzplan gibt Sicherheit und kann vor groben Fehlern schützen. Wenn Anleger sich vorher bewusst machen, wie viel ihr Portfolio im schlimmsten Fall verlieren kann, sind sie bei der nächsten Krise vorbereitet. Zusammen mit einer soliden Liquiditätsplanung ist eine langfristige Anlagestrategie deutlich einfacher durchzuhalten.

Experten sind der Ansicht:
Für den Anlageerfolg sind bis zu achtzig Prozent von der vorherigen Finanzplanung abhängig. Aus der Planung lässt sich die langfristige Aufteilung der Anlagen ableiten.

Kaufen, wenn andere verkaufen!

An der Börse hat es sich in der Vergangenheit schon oft ausbezahlt, gegen den Strom zu schwimmen. Wenn die meisten Anleger in einer Krise verkaufen, kann es sich gerade dann lohnen, zu investieren.

“Kaufen, wenn Blut in den Straßen fließt”, besagt eine alte Börsenweisheit. Eine andere warnt gleichzeitig davor, “nicht ins fallende Messer zu greifen”. Aber wann genau ist der beste Zeitpunkt für den Einstieg? Fragt man zehn “Finanzexperten”, wird man elf verschiedene Antworten erhalten.

Mit der Technik des Rebalancing lässt sich hierfür eine dauerhafte Lösung finden. Beim Rebalancing werden die einzelnen Anlagen im Portfolio in ihre ursprüngliche Sollstruktur gebracht. Verfolgt man eine langfristige Strategie, verschieben sich durch Kursschwankungen mit der Zeit einzelne Bestandteile eines Portfolios. Gerade in Krisen kommt es schnell zu großen Abweichungen von der Sollstruktur.

Fallen die Aktienkurse, verringert sich deren prozentualer Anteil im Portfolio. Durch das Rebalancing werden die Aktien antizyklisch nachgekauft, um wieder die gewollte Zusammensetzung des Portfolios zu erhalten.

Nicht nur in Krisen ist ein regelmäßiges Rebalancing sinnvoll. Es hilft in allen Marktphasen, die Risiken und Chancen im eigenen Portfolio im Plan zu halten.

Erfahren Sie hier, wie Ihr Portfolio richtig ausbalanciert bleibt.

 

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