„Deutsche arbeiten besonders hart für ihr Geld“, so titelte einmal die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Was erstmal respektvoll klingt, ist mit einem Augenzwinkern doppeldeutig gemeint. Denn im Gegensatz zu den Menschen in anderen Ländern lassen die Deutschen nicht ihr Geld arbeiten, sie arbeiten ausschließlich für ihr Geld.
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Erfolgreich Geld investieren können andere besser
Im Unterschied zu vielen Niederländern, Schweizern, Schweden oder US-Amerikanern, die auch arbeiten gehen, wissen die Deutschen mit ihrem verdienten Geld allerdings nicht viel anzufangen. Das war lange Zeit auch nicht weiter schlimm, solange es gut verzinste Sparkonten, Bausparverträge und Lebensversicherungen mit Überschussbeteiligung gab.
In unseren Nachbarländern ist es hingegen schon seit Jahren üblich, für die private Altersversorgung oder auch einfach nur als mittelfristige Anlage zur Geldvermehrung erfolgreich am Kapitalmarkt zu investieren. Nicht umsonst gehören US-Amerikaner, gefolgt von Schweizern, Japanern und Niederländern zu den Menschen mit dem höchsten Anteil an Nettogeldvermögen pro Kopf.
Von deutschen Sparstrümpfen und Untergangserwartungen
Hierzulande legt der sparbewusste Bürger noch immer am liebsten sein sauer verdientes Geld einfach zurück. Satte 200 Milliarden Euro trugen deutsche Arbeitnehmer im Jahr 2016 zur Bank und packten sie auf ihr Sparbuch oder aufs Tagesgeldkonto. Im gesamten Euroraum waren es 250 Milliarden Euro. Nur 27 Prozent des Vermögenszuwachses in Deutschland stammen aus dem erfolgreichen Investieren am Aktienmarkt, aus Immobilienvermögen oder der direkten Geldanlage in mittelständische Unternehmen. Im Euroraum stammen hingegen 68 Prozent des Vermögenszuwachses aus erfolgreich verlaufenen Investments.
Natürlich bietet ein Sparkonto die maximal mögliche Sicherheit und im Falle von Tagesgeld auch die bestmögliche Flexibilität, wenn größere Anschaffungen anfallen. Andere trauen den Börsen nicht oder haben sich früher einmal an der T-Aktie die Finger verbrannt. Als traurige Folge legen die Deutschen sogar immer mehr Geld zurück, damit es durch Niedrigzinsen und Inflation nicht noch weniger wird. Die einzigen Sachen, für die man hierzulande bereitwillig Geld ausgeben würde, sind Immobilien oder Gold. Denn: „Der Crash kommt bestimmt!“ Und dann hat man immerhin noch einen Goldklumpen oder ein Haus. Kann so kommen, muss aber nicht. Deshalb also lieber abwarten … und abwarten … und abwarten…
Erfolgreiches Investieren ist einfacher als gedacht
Um uns nicht misszuverstehen, auch ich spare Geld, bin eher sicherheitsorientiert unterwegs, finde Gold ganz schön und würde gern als Vermieter mit regelmäßigen Mieteinnahmen ein entspanntes Leben führen. Zufällig weiß ich jedoch aus meinem näheren Umfeld, dass das Vermietungsgeschäft kein Selbstläufer ist und viel Arbeit und manchmal auch Ärger bedeutet. Aus diesem Grund schüttele ich immer ein wenig mit dem Kopf, wenn ich höre, wie manche Leute gern eine Eigentumswohnung für 200.000 Euro zum Zwecke der Vermietung kaufen und von den monatlichen Mieteinnahmen leben möchten.
Dumm nur, dass sie die 200.000 Euro nicht haben. Schließlich liegt der Arbeitslohn auf dem Sparkonto und wird dort eher weniger als mehr. Vielleicht also einen – momentan noch vergleichsweise günstigen – Immobilienkredit aufnehmen, um die Eigentumswohnung (zum Vermieten) zu kaufen? Wer so denkt, hat leider eine ganz eigentümliche Vorstellung vom erfolgreichen Investieren.
Dabei ist erfolgreiches Investieren einfacher als viele denken. Und dabei geht es gar nicht darum, mit einer großen Summe DIE eine vielversprechende Aktie zu kaufen, die heute noch niemand auf dem Radar hat und die morgen 1000 Prozent Rendite macht. Sondern es geht darum, mit ein wenig Überblick, kühlem Kopf und Augenmaß regelmäßige Beträge anzulegen, die zu einem zukünftigen Anlageportfolio anwachsen und stetige Renditen abwerfen oder bis zum Renteneintritt zu einem mindestens fünfstelligen Geldbetrag reifen.
Geldanlage zum Anfassen für jeden
Ein alter Schulfreund legt bis heute jeden Monat 200 Euro zur Seite, ganz klassisch 100 Euro aufs Sparbuch und 100 Euro in eine Lebensversicherung. Den werde ich nie überzeugen, einen Hunderter in etwas anderes zu investieren. Will er nicht, interessiert ihn nicht. Wie auch, arbeitet die Finanzbranche doch gern mit seitenlangen schriftlichen Erläuterungen und Infoblättern, die die Mehrheit der Anleger inklusive meinem Schulfreund ratlos zurücklassen. Kein Wunder bei Bandwurmsätzen und Produkten wie Knockout-Zertifikaten, Swap-Absicherungen und Smart Beta ETFs.
Leicht zu verstehen und “zum Anfassen” sind diese Produkte jedenfalls nicht. Dabei verfolgen wohl so ziemlich alle Sparer mit Investitionsabsicht dasselbe Ziel: Geld in verständliche Produkte anlegen – das Geld eine Weile liegen lassen – Geld plus Gewinn zurückbekommen.
Zugegeben, die Lebensversicherung meines Freundes stammt noch aus einer Zeit mit äußerst attraktivem Zins. Die Lebensversicherungsgesellschaft hat ihm sogar mal ein Angebot unterbreitet, ob er denn nicht gern seine alte Lebensversicherung verkaufen möchte – mit einem hübschen Bonus oben drauf. Dieser Bonus kommt die Versicherungsgesellschaft nämlich nicht so teuer, als ein Kunde, den sie bis zum Laufzeitende “mitschleppen” muss. Damit erreicht mein Freund zwar nicht ganz die Summe, die er beim Durchhalten bis zum Laufzeitende erhalten würde, doch er hätte jetzt auf einen Schlag ein hübsches Sümmchen zur Verfügung. Er besitzt mehrere Motorräder und hat sich gerade ein Haus mit viel Umbaubedarf gekauft, er könnte das Geld also ganz gut gebrauchen. Allerdings hätte er dann seine lukrativste Altersvorsorge verkauft. Wenn er heute eine Alternative zu dieser Versicherung als Anlagemöglichkeit suchen würde, dann entscheidet er sich wahrscheinlich wieder für den Mix aus Sparen und Versichern – aber mit deutlichen geringeren Renditeaussichten.
Ich versuche nicht, ihn zum erfolgreichen Investieren in etablierte Mittelstandsunternehmen zu überzeugen. Aber ich versuche ihm darzulegen, welchen Zinsvorteil er gegenüber seinem Sparbuch erzielt. Und wie einfach zu verstehen das Geschäftsmodell des direkten Investierens in Unternehmen ist. Das Risiko, dass er dafür eingehen müsste, das ist natürlich vorhanden. Doch wenn er statt in eine neue Lebensversicherung die 1.200 Euro Jahresinvestment (100 Euro in 12 Monaten) in 12 crowdfinanzierte Unternehmen steckt und durch einen Totalausfall – 100 Euro verlieren würde, dann entspricht das mindestens der Gebühr, die er bei seiner Lebensversicherung im Jahr abtreten muss. Dort ist sie allerdings gut im komplizierten Zahlendschungel versteckt, bei Crowdfinanzierungen treten mögliche Verluste weit offener zutage.
Grundsätzlich bietet sich meinem Schulfreund damit sowohl in positiver als auch in (möglicher) negativer Form eine viel transparentere Art, erfolgreich sein Geld zu investieren – Geldanlage zum Anfassen eben.
Warum sollte ich 1.000 € zu 5% in ein CROWD-INVESTMENT stecken?
Fall a) Es läuft gut, ich bekomme nach einem Jahr 50 € dafür.
Fall b) Es läuft schlecht, dann habe ich nach einem Jahr 1000 € verloren.
Wo liegt der Sinn?
Hallo, danke für Ihre Frage.
Es ist natürlich Ihnen überlassen, ob und in welchem Maße Sie Ihr Anlageportfolio durch Crowdinvestments ergänzen möchten.
Natürlich gibt es ein Risiko, daher sind auch die Zinsen deutlich höher als in den meisten anderen Anlageklassen.
Unsere Crowdinvesting-Projekte haben alle Festzinsen zwischen 7 und 10 % p.a. sowie einen möglichen, zusätzlichen Erfolgszins von mind. 15 %.
Die Rendite fällt höher aus als in Ihrem Beispiel.
Welche Anlagealternativen sehen Sie in diesem Zins/Risiko-Bereich?
Herzliche Grüße
Willem Allroggen
schöne Geschichte – mangelhafte Grammatik
> ist das auch für Sie eine interessante Geschichte?
jetzt kommt die Ansage ….. Anlageprojekten ansehen …..
Hallo Herr Noak,
vielen Dank für den Hinweis. Wir freuen uns immer über aufmerksame Leser und werden den Fehler selbstverständlich umgehend beheben.