Finanzielle Unabhängigkeit im Alter: Für die meisten Deutschen ist das der Hauptgrund, langfristig Geld anzulegen. Dicht gefolgt von Vorsorge für Kinder oder Enkel. Der Wunsch nach einem unbeschwerten Start in das Erwachsenenleben und dem Ermöglichen einer Ausbildung ist groß.
Die Frage, die sich viele Menschen stellen: Wann mit der Geldanlage beginnen und mit welchem Betrag lohnt es sich, ein Vermögen aufzubauen? Die Antwort kann kompliziert sein. Doch Sie haben bereits den ersten Schritt gemacht. Sie setzen sich mit dem Thema auseinander!
Wir zeigen Ihnen Investitionsmöglichkeiten, mit denen Sie schon heute den Vermögensaufbau starten können. Legen Sie die finanzielle Vorsorge in die besten Hände: In Ihre!
Geld anlegen - Besser spät anfangen als nie
Beim Thema Geldanlage haben viele Menschen eine Blockade, wirklich mit dem Investieren anzufangen. Einige denken oft über das Thema nach, gehen aber nie den nächsten Schritt. Egal ob Neuling oder Anleger mit solidem Theoriewissen, sie alle eint das Problem: Der Start des Vermögensaufbaus wird jeden Tag weiter nach hinten geschoben. Häufig steht dabei die Frage im Mittelpunkt: Ab wann und mit welchen Geldbeträgen lohnt sich die Geldanlage überhaupt?
Wie viel Geld brauche ich zum Vermögensaufbau?
Langfristiger Vermögensaufbau zahlt sich aus
Sehr wichtig ist: Bleiben Sie am Ball! Stecken Sie nicht zu viel Geld auf einmal in den Aufbau des eigenen Vermögens, sondern investieren Sie lieber langfristig und kontinuierlich. Durch den Zinseszinseffekt wächst das Vermögen exponentiell und das auch, wenn Sie mit kleine
Vor allem bei der Geldanlage für Kinder lohnt es sich, früh anzufangen. Je früher Sie anfangen, desto besser. Langfristig profitieren Sie nämlich vom Zinseszinseffekt, also der Reinvestition der Kapitalerträge. So entfalten kleine Geldbeträge mit der Zeit große Wirkung.
Welche Geldanlagen eignen sich, um ein Vermögen aufzubauen?
Von Anfang an gilt: Diverifizieren Sie! Auch mit Sparraten von 25 Euro oder 50 Euro, gibt es bereits Anlegeprodukte, die diversifiziert sind. Das bedeutet, dass Sie Ihren Geldbetrag über mehrere Anlagemöglichkeiten streuen. Es ist nicht sinnvoll, alle Eier in einen Korb zu legen und jeden Monat die gesamte Sparrate in Aktien eines einzelnen Unternehmens oder eine einzelne Immobilie zu investieren.
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Geldanlagen für den schmalen Geldbeutel
Mittlerweile gibt es zahlreiche Produkte, die mit kleineren Beträgen zugänglich sind. Schauen Sie hierbei auf Angebote mit regelmäßigen Sparplan-Einzahlungen.
Konzentrieren Sie sich dabei auf Anlageklassen, die einen einfachen Zugang und gleichzeitig eine solide Risikostreuung bieten. Doch stellen Sie auch die Rendite in den Fokus, denn Gebühren und Inflation mindern Ihre Rendite.
Private Rentenversicherung
Private Rentenversicherungen sind oft schon ab 50 Euro oder 100 Euro im Monat verfügbar. Die Zinsen sind hier meist nicht sehr hoch, allerdings handelt es ich um eine Geldanlage (fast) ohne Risiko. Es ist nahezu unmöglich, seine Ansprüche aus der privaten Rentenversicherung zu verlieren. Der Nachteil: Hohe Kosten für Abschluss und Verwaltung der Versicherung.
Zusätzlich bietet die private Rentenversicherung aber auch steuerliche Vorteile. So müssen Renten, anders als andere Leistungen aus Kapitalformen, nur mit dem niedrigen Ertragsteil versteuert werden. Nutzen Sie die private Rentenversicherung für die langfristige und weitgehend sichere Altersvorsorge.
Wertpapiere und Investmentfonds
Eine chancenreiche Anlagemöglichkeit sind Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen. Entweder als Einzeltitel oder verpackt in Investmentfonds. Es gibt eine riesige Auswahl an solchen Fonds, die regional, thematisch oder nach Branchen zusammengestellt sind. Gesteuert werden Investmentfonds in der Regel von einem Team aus Fondsmanagern. Das verantwortliche Fondsmanagement bestimmt, welche Wertpapiere und wie viele Anteile einer bestimmten Aktie oder Anleihe ins Fondsportfolio aufgenommen werden. Der Nachteil: Anleger zahlen eine Verwaltungsgebühr, die oft oberhalb von 1,5 Prozent auf den von Ihnen angelegten Betrag liegt.
ETFs sind passiv gemanagte Investmentfonds. Das bedeutet, sie werden durch ein dahinter liegendes Computerprogramm mit vordefiniertem Anlage-Algorithmus gesteuert. ETFs bilden die Wertentwicklung verschiedener Börsen-Indizes ab. Ein ETF auf den deutschen Börsenindex DAX 40 investiert beispielsweise in die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Steigt der DAX um 5 Prozent, dann steigt auch der ETF um 5 Prozent. Fällt der Börsenkurs, sinkt auch der Kurs des ETF um den entsprechenden Wert.
ETFs sind sehr kostengünstig, weil kein Personal für das aktive Management des Fonds benötigt wird. Die Kosten liegen bei vielen ETF meist deutlich unter 0,5 Prozent, die Sie als Anleger auf das von Ihnen angelegte Vermögen zahlen müssen. So haben Sie die Möglichkeit, zu geringen Gebühren und mit niedrigen Beträgen diversifiziert zu investieren. Sie legen Ihr Geld nicht nur in ein Wertpapier an, sondern in eine Komposition aus vielen verschiedenen Aktien oder Anleihen. So sind Sie nicht von einzelnen Kursen abhängig und vermindern Ihr Risiko.
ETF-Sparpläne und Wertpapiersparpläne
Über einen ETF-Sparplan können Sie monatlich einen kleinen Betrag in diese Fonds investieren. Üblicherweise liegen die monatlichen Mindestbeträge für ETF-Sparpläne bei 25 Euro bis 50 Euro. Sie sind also sehr gut für Kleinanleger geeignet und bieten große Diversifikation zum kleinen Preis.
Ein Vorteil gegenüber klassischen Arten des Vermögensaufbaus – wie der privaten Rentenversicherung – ist, dass ETFs wesentlich flexibler sind. Hier gibt es keine bindende Vertragslaufzeit, so dass Sie jederzeit ein- und aussteigen können. Sie sind allerdings auch den Marktrisiken aus Börsenauf- und -abschwüngen ausgesetzt.
ETF-Sparpläne sind daher gut geeignet für mittelfristige Ziele, wie die Ausbildung der Kinder oder Enkel oder den Bau eines Eigenheims. Mit durchschnittlich 6 Prozent Wertzuwachs im Jahr bietet der Aktienmarkt außerdem eine attraktive Rendite, um langfristig ein Vermögen aufbauen zu können.
Rohstoffe als spekulative Möglichkeit der Geldanlage
Die Investition in Rohstoffe ist ebenfalls über Aktien, Investmentfonds und ETF möglich. Auch hier bieten sich Sparpläne an, um eine möglichst breite Diversifikation zu erreichen. Die Investition in Rohstoffe ist nämlich ein sehr spekulatives Geschäft.
Generell gilt: Rohstoffe werden immer benötigt. Allerdings ist der Rohstoffmarkt selbst so intransparent wie kaum ein anderer. Sehr große Minen- oder Förderunternehmen beherrschen den Markt. Die Geopolitik spielt eine große Rolle und Staaten setzen bei der Rohstoffversorgung gern den politischen Hebel an, um ihre Ziele zu erreichen. Staatliche Bau- und Investitionsprogramme können enorme Auswirkungen auf den Rohstoffmarkt haben. In rohstoffreichen Ländern und Regionen führen diese Programme oft zu einem Boom, der nach dem Auslaufen dieser Investitionsprogramme nicht selten dramatisch zusammenbricht.
Mit Rohstoffen können Sie fast märchenhafte Gewinne einfahren, aber auch genauso albtraumhafte Verluste erleiden. Für den Vermögensaufbau sollten Sie Rohstoffinvestments nur mit Bedacht wählen und nur überschaubare Beträge anlegen.
Immobilien als Geldanlage
Seit Jahren beliebt mit solider Verzinsung sind offene Immobilienfonds. Auch hier legen Sie entweder Einmalbeträge oder regelmäßige Sparraten in einen Fonds an, der breit gestreut in Wohn, Geschäfts- und Logistikimmobilien investiert.
Beliebt am Markt ist auch das Immobilien-Crowdinvesting. Hierbei beteiligen Sie sich für eine bestimmte Laufzeit über Nachrangdarlehen an Immobilienprojekten. Die übliche Mindestinvestition liegt bei dieser Anlageklasse bei 500 bis 1.000 Euro pro Transaktion. Immobilien-Crowdinvesting ist eine einfache Möglichkeit, in die Anlageklasse Immobilien zu investieren. Neben Sparplänen und privaten Rentenversicherungen bietet es eine weitere Möglichkeit, die eigene Geldanlage zu streuen und Vermögen aufzubauen.
Direktanlagen in den Mittelstand
Mit dem Crowdlending oder Crowdinvesting können Sie in mittelständische Unternehmen investieren. Hier finanziert ein „Schwarm“ von Anlegern Projekte von mittelständischen Unternehmen. Mit dieser Finanzierung kaufen Unternehmen beispielsweise Maschinen. Anleger erhalten für die Finanzierung des Projekts regelmäßige Zins- und Tilgungsraten.
Mindestinvestments liegen üblicherweise bei 100 Euro. Ein Einstieg ist somit auch mit geringen Geldbeträgen möglich. In der Regel ist diese Art des Investierens für Anleger mit keinen Kosten verbunden. Auch hier gilt es, Investments auf verschiedene Projekte aufzuteilen, um dem Klumpenrisiko zu entgehen.
Geduld wird belohnt - nur nicht aufgeben
Die oben genannten Anlagelassen eignen sich für den Vermögensaufbau schon mit wenig Geld. Unsere Grafik zeigt Ihnen, wie viel Geld Sie mit verschiedenen monatlichen Sparraten ansparen können!
Monatliche Sparrate | Ansparzeit in Jahren | Verzinsung | Einzahlungen gesamt in € | Zinsen gesamt in € | Endbetrag in € (inkl. Zinsen) |
50 € | 20 | 4 % | 12.000,00 | 6.253,96 | 18.253,96 |
100 € | 20 | 4 % | 24.000,00 | 12.507,92 | 36.507,92 |
150 € | 20 | 4 % | 36.000,00 | 18.761,89 | 54.761,89 |
250 € | 20 | 4 % | 60.000,00 | 31.269,81 | 91.269,81 |
500 € | 20 | 4 % | 120.000,00 | 62.539,62 | 182.539,62 |
Das Wichtigste ist, überhaupt anzufangen. Lassen Sie sich nicht davon demotivieren, dass Sie monatlich nur wenig Geld investieren können. Wer langfristig investiert, kann sich auf einen ordentlichen Geldbetrag in der Zukunft freuen.